Gratogel/Regelwerk

Was ist Gratogel?

Exakt formuliert ist Gratogel ein freies Multiplayer-Foren-Rollenspiel in einer keltisch orientierten Fantasywelt.
Was heißt das genau?

In einem Rollenspiel spielt man nicht gegeneinander, sondern miteinander. Jeder Spieler verkörpert einen sogenannten "Charakter", eine fiktive Person in der Spielwelt. Ähnlich wie in einem Theaterstück werden alle Tätigkeiten, die eigentlich der Charakter verrichtet, vom Spieler dargestellt. Dies geschieht in Gratogel textbasiert in Form von Foren. Jede Handlung, welche der Spielcharakter durchführt, wird vom Spieler im Forum beschrieben. Dadurch, dass mehrere Charaktere in dieser Welt leben, wissen sie so voneinander und können aufeinander eingehen. Schreibt ein Spieler beispielsweise, dass sein Charakter Obst erntet, so liest das ein anderer Spieler und beschreibt, dass sein Charakter ihn besucht und fragt, ob er von dem frisch geernteten Obst etwas haben kann. Ab hier kommt eine weitere Komponente hinzu, nämlich die Spielwelt. Gratogel ist ein Kontinent, der von Kelten bewohnt wird, deren Kultur ungefähr der entspricht, welche sie zu ihrer Blütezeit in Europa entwickelt hatten. Allerdings wird dies erweitert durch einige Fantasy-Elemente, welche mittlerweile zum Standard eines jeden guten Rollenspiels geworden sind. Hierzu zählt beispielsweise die Magie, welche aber auf weiteren Seiten ausführlich erläutert wird.

So weit, so gut. Bis zum jetzigen Zeitpunkt weiß der Charakter aber noch nicht, wie die Welt, in der er lebt, genau aussieht, wo er Obst erntet oder Tiere versorgt, Essen kocht oder übernachtet. Dazu bedarf es der Spielleitung. Sie hat die Aufgabe, die Welt zu beschreiben, für einen flüssigen Spielablauf zu sorgen und auch sonst alles zu bewerkstelligen, damit es den Charakteren - und damit den Spielern - gut geht. Wie sieht das nun genau aus? Solange die Bewohner Gratogels in ihren recht beschaulichen Hütten, oder zumindest im Dorf bleiben und nur miteinander reden, brauchen sie eine Spielleitung nicht. Beschließt aber jemand, den nahen Wald aufzusuchen, um eventuell dort zu jagen, oder Früchte zu sammeln, dann weiß der Charakter nicht, wie es in dem Wald genau aussieht; ob vielleicht Gefahren lauern, ob er überhaupt sein Ziel erreicht und ein Tier zum erlegen findet. Ein ähnliches Beispiel finden wir vor, wenn jemand Gegenstände herstellen will. Zunächst muss er die Fähigkeit dazu besitzen, das versteht sich von selbst, doch die Spielleitung entscheidet letztendlich, ob das Unterfangen erfolgreich war oder nicht.


Beispiel: Ein Spieler erstellt einen Charakter namens Gerwad, einen Waffenschmied im Dorf Klouta. Nun möchte er, dass der Charakter seine Arbeit verrichtet. Der Spieler schreibt dazu im Forum:

"Als der Morgen graut macht sich Gerwad an die Arbeit. Bereits am Tag zuvor hatte er seine Werkzeuge bereit gelegt, denn heute möchte er seine erste Waffe in der neuen Schmiede herstellen. Er wählt einen Dolch, da sich eine kürzere Klinge vermutlich besser oder zumindest leichter bearbeiten lässt und beginnt mit seiner Arbeit."


Diese Handlungen geschehen nur in der Interaktion mit der Spielleitung, kurz "SL" genannt. Der Spielleiter entscheidet im Falle des Schmiedes, ob die Waffe erfolgreich fertiggestellt wird; er entscheidet im Falle des Jägers, wie sich der Ausflug in den Wald gestaltet. Er beschreibt dem Charakter die Welt, die er vor Augen hat. Auf dieser Grundlage kann der Spieler für seinen Charakter die Entscheidung fällen, in welchen Teil des Waldes er geht, ob er dem Tier nachjagt oder ob er wieder heimkehrt.

Beispiel: Der Jäger Otikro möchte in den Wald gehen. Er schreibt dazu folgendes ins Forum:

Otikro: "Nachdem er sich von seinem Nachbarn verabschiedet hat bricht er in den Wald auf. Er nimmt seinen Bogen und einen Köcher voller Pfeile mit, um in den nördlichen Wäldern nach einem Turaij Ausschau zu halten."


An dieser Stelle schaltet sich im Spiel die SL ein und übernimmt in Form eines kleinen "Solo-Abenteuers" den Jagdausflug:


Spielleiter: "Otikro kommt auf dem Weg durch den Wald recht gut voran. Nur ab und an muss er sich durch dichteres Gesträuch kämpfen, um weiter zu kommen. Nachdem er ungefähr eine halbe Stunde gelaufen ist, bemerkt er plötzlich neben sich ein Knacken im Geäst, welches nicht durch seine Stiefel verursacht wurde."
Otikro: "Otikro zieht sofort sein Schwert und hält einen Moment inne. Sollte er keine Bewegung ausmachen können, geht er näher an das Gebüsch heran."


Im obigen Beispiel hat der Jäger bereits reagiert. Er antwortet dem Spielleiter, wie er in dieser Situation reagiert. Und zwar, ohne dem Spielleiter den Ausgang der Jagd vorweg zu nehmen. Schritt für Schritt wird die Szene ausführlich durchgeführt. Ob es nun zum Kampf kommt oder nicht, entscheidet allein der SL.

Was es im Einzelnen zu beachten gibt, wird noch einmal ausführlich im Kapitel "Welche Regeln gibt es?" besprochen. Im Allgemeinen dürfte diese Beschreibung allerdings ausreichen, damit man sich in etwa vorstellen kann, wie Rollenspiel funktioniert. Am einfachsten ist es natürlich, ins Forum zu schauen und das eine oder andere Posting durchzulesen. Auch bereits abgeschlossene Abenteuer eignen sich dazu, als Einstieg gelesen zu werden. Hierbei empfehle ich "Das Orakel", dessen Aufbau anhand der Threads gut nachvollziehbar ist. Auch das Kapitel "Wie agiere ich im Forum?" hält einige Hinweise bereit, was das Erstellen von Postings im Forum betrifft. Auch der Unterschied zwischen dem Spielen im Dorf und dem Handeln in Abenteuern wird dort weiter erläutert.


Letzte Aktualisierung: 25.04.2005 durch Benjamin Groß