Alles begann im Jahre 2000. Aus mehreren erfolgreichen Vorgängern, z.B. Alberion und Zeldorian, die allesamt reine eMail-Rollenspiele waren, entstand mit Gratogel eines der ersten Forenrollenspiele des deutschsprachigen Raumes. Am 1. April ging die Homepage des Spieles online, viele interessierte Spieler aus der eMailspiel-Szene nutzten die Gelegenheit, das neue Spielprinzip kennen zu lernen, das sich bis dato völlig unabhängig von den wenigen ähnlichen Varianten wie z.B. dem 1998 gegründeten Chrestonim entwickelte.
Gratogel-Gründer Benjamin Groß leitete das Spiel das erste halbe Jahr allein, bis er im August 2000 Unterstützung durch Christian Preuss aus Berlin bekam. Einen Meilenstein der bisherigen Geschichte stellte ein Beitrag über Gratogel in der PC-Spiele-Fachzeitschrift PC Player vom November dar, der zu einem sagenhaften Anstieg der Spielerzahlen auf über 80 Teilnehmer führte. Nicht nur notwendigerweise dadurch, sondern auch aufgrund Einschränkungen der zeitlichen Kapazität des Hauptleiters Benjamin Groß war es notwendig, noch im gleichen Monat die Spielleitung um Andreas Nitsche, Markus Schaffarz, David Becker sowie Christian Bettinger zu erweitern.
Das Weihnachtsfest 2000, welches in Form eines Chats abgehalten wurde, sollte ein weiteres wichtiges Datum werden.
Kurz nach dem Fest geschah an der Westküste Gratogels ein Unglück: ein Dämon brauste über das Meer und verwüstete das Fischerdorf Klouta komplett. Auf die Suche nach dem Monster brachen daraufhin am 6. Januar 2001 acht Gefährten auf, ins Abenteuer "Die geheimnisvolle Insel". Es wurde zunächst von Christian Preuß geleitet.
In der Spielleitung bahnte sich im Frühjahr eine Umbesetzung an, für Andreas Nitsche und Christian Preuss kamen Katja Fenzl und Andreas Habel. Die Spielerzahlen pendelten sich zu dieser Zeit auf etwa 40 bis 45 ein, was eine koordinierte Verwaltung möglich machte. Im März folgte ein weiterer Spieleransturm, nachdem im Printmagazin Anduin sowie auf der Website TopOfGames jeweils Berichte über Gratogel veröffentlicht wurden. Dadurch motiviert begann Andreas Habel seine Arbeit an einem Online-Tool für die Inventarverwaltung.
Die Abenteurer des "Inselabenteuers" waren um diese Zeit gerade auf einer Insel nordwestlich des Festlandes von Gratogel angekommen. Dort fanden sie eine einheimische Kultur vor, Abkömmlinge eines Gefangenenlagers, das vor Generationen auf dieser Insel errichtet wurde. Ihre Suche nach dem Klouta-Dämon blieb erfolglos, trotzdem brachten die Helden reichhaltige Beute und Informationen von ihrer Reise mit, die später noch von Bedeutung sein sollten.
Nach dem Ausscheiden von Christian Preuss Mitte Mai übernahm Benjamin Groß das "Insel-Abenteuer". Am 23. Juli 2001, einen Tag nach dessen Abschluss, ereignete sich eine Wende in der Spielleitung. Benjamin Groß gab das Amt des Hauptleiters an Christian Bettinger, der in den Monaten zuvor die Hauptlast des Spieles zu tragen hatte, ab.
Das "Online-Tool", welches später den Namen "myRPG Admin" erhielt, wurde im Sommer 2001 erstmals bei Gratogel eingesetzt und erfreute sich großer Beliebtheit. Mehrere kleine Tools, darunter der "Gratogel HouseBuilder", hielten Einzug ins Spiel und trugen zu dessen Bereicherung bei.
Währenddessen startete, ausgehend von Arjano, die zweite Abenteurergruppe, die sich der Suche nach dem Dämon von Klouta verschrieb. Das Abenteuer mit dem Namen "Ezhil" brachte endlich den erwünschten Erfolg und konnte mit seinem Abschluss am 9. Dezember 2001 den Tod des Klouta-Dämons verkünden.
Zuvor bahnte sich jedoch noch ein SL-interner Wechsel an. Für Markus Schaffarz, David Becker und Katja Fenzl kamen Stephan Schulze, Sebastian Bauer und Monique Riegler.
Um den Jahreswechsel herum entstand in Klouta das erste von Spielern verwaltete gemeinschaftliche Gasthaus Gratogels. In Arjano geschahen unterdessen seltsame Dinge. Gegenstände verschwanden, in der Bibliothek wurden merkwürdige Schatten beobachtet, eine seltsame magische Aura breitete sich aus. Wieder gingen Abenteuer auf die Suche, diesmal hinab nach Drinno, dem verbotenen Bereich der Druidenschule. Das Abenteuer "Die Hallen der Ahnen" nahm seinen Lauf.
Das zweite Weihnachtsfest stand an, welches wieder in einem Chat gefeiert und durch ausgiebige Gespräche zu einem Highlight des Jahres wurde.
Am 18. Februar stieg Monique Riegler, am 25. April Sebastian Bauer aus der Spielleitung aus. Doch bereits am 30. April setzte Florian Göttsch deren Arbeit in der SL fort. Auch Michèle Fahl übernahm Aufgaben in der Spielleitung. Am 27. Mai kehrte Benjamin Groß zurück und begann das bisher längste Abenteuer in der Geschichte Gratogels, "Das Orakel". Im September 2002 stieß der Rollenspiel-Clan "Die Bruderschaft" zu Gratogel und erwies sich als große Bereicherung. "Bruderschaft"-Mitglied Sven Bokelmann avancierte zum Spielleiter.
Die Helden des "Hallen der Ahnen"-Abenteuers hatten sich währenddessen bis in die Tiefen Drinnos durchgeschlagen und konnten dort eine alte Chaosmagiequelle zerstören. Das Abenteuer endete am 10. Oktober. Doch in Arjano waren bereits weitere Morde geschehen. Der Erzfeind und Chaosmagier Oqulus war aus seinem Exil in diese Dimension zurück gekehrt und hatte im Zentralgebirge von Gratogel eine mächtige Burg errichtet. Rheon und Hugen wurden von den Druidenmeistern in mächtiger Magie ausgebildet und traten am 26. November im Abenteuer "Kampf dem Chaos" ihren Kriegszug gegen den Magier an.
Kurz zuvor war in der SL die Hauptleitung ein zweites Mal gewechselt worden. Christian Bettinger schied am 20. November aus dem Spiel aus und übergab sein Amt an Stephan Schulze, der bereits ein Jahr lang Erfahrungen sammeln konnte. Ralf Klein schloss sich am 11. Dezember der Spielleitung an.
Vom 28. bis 29. Dezember fand die erste Gratogel-Convention statt. Christian Bettinger, Sven Bokelmann, Michele Fahl, Ralf Klein, Hedda Lange und Stephan Schulze trafen sich in der Antonius-Grillhütte in Konz bei Trier.
Im Frühjahr 2003 ereignete sich auf der Welt von Gratogel ein schrecklicher Vorfall, dessen Umstände bis auf den heutigen Tag ungelöst sind. Die Druidenschule Arjano, Hort des Wissens und der Erkenntnis, Heimat vieler Gelehrter und Novizen, wurde komplett zerstört. Nur wenige Druiden konnten der Katastrophe entkommen und flohen. Einige Tage später erst fanden Wanderer einen metallenen Pfropfen, der den Eingang in die unterirdische Anlage versiegelt hatte.
Maria Schmidt wurde am 5. Mai in die Spielleitung aufgenommen, für den am 12. Mai ausscheidenden Ralf Klein kam am 3. Juni Robert Drost.
Währenddessen trafen die Helden des Abenteuers "Das Orakel" nordöstlich des Festlandes auf eine Insel, welche von Menschen eines geheimnisvollen Ordens bewohnt war. Infolge weiterer Erkundungen entdeckten sie den Seher, ein uraltes Orakel, welches von der Ordensgemeinschaft ausgenutzt worden war, um Informationen über Gratogel zu erlangen. Die Männer des "Ordens des Orakels" hatten sich zum Ziel gesetzt, das Festland zu erobern und deshalb in einer Mine große Waffen- und Rüstungsschmieden errichtet.
Verstärkung durch erfahrene und aktive Spieler erhielt die SL am 23. September mit Michaela Uhlig, am 25. Oktober durch Robert Fiedler.
Nachdem in der Gegend um Vanello immer wieder Dämonen gesichtet worden waren, begab sich eine Gruppe von Männern und Frauen auf die Suche nach den Ursachen. Das Abenteuer "Kampf den Dämonen", geleitet von Robert Drost, sollte sie tief in die Ruinen des zerstörten Arjano führen.
Kurz darauf wurde Vanello von einem Ansturm riesenhafter Dämonenwesen heimgesucht, welche zwar nach aufreibenden Kämpfen abgewehrt werden konnten, jedoch fast das ganze Dorf zerstört zurück ließen.
Das Jahr 2003 endete somit in reger Abenteueraktivität, dessen Folge eine zunehmende Verwahrlosung der Dörfer darstellte. Man konzentrierte sich schwepunktmäßig auf den Ausbau der Abenteuerlandschaft, was sich für die folgende Zeit zum Nachteil entwickeln sollte.
Im Frühjahr 2004 verließ Florian Göttsch das Spiel, am 25. August dann Sven Bokelmann.
Die Helden des "Orakel-Abenteuers" hatten mittlerweile einige Kämpfe gegen die Ordensgemeinschaft hinter sich gebracht. Jene waren von der Insel aufgebrochen, um ihren Feldzug gegen die Dörfer zu beginnen. Geschädigt durch einen Seekampf strandeten die Abenteurer bei Klouta, wo ihr einstiger Verbündeter Traitos unrechtmäßig den Königstitel an sich gerissen hatte. Doch die Helden zogen vorerst weiter, um sich der letzten Schlacht gegen den Orden zu stellen, in dessen Verlauf der Canyon, welcher Nord- und Südseite Gratogels miteinander verbunden hatte, zum Einsturz gebracht wurde und damit die letzten Reste des feindlichen Heeres nach Süden zurück drängte. Die Gefahr für Gratogel war vorerst gebannt, das "Orakel-Abenteuer" damit abgeschlossen.
Am 14. Oktober erweiterte sich die Spielleitung um Wolfgang Jung, der vorher einer der aktivsten Spieler, insbesondere im "Orakel-Abenteuer", gewesen war. Er übernahm die Leitung des Dorfes Klouta. Am 30. November zog sich Robert Drost aus dem Spiel zurück, sein "Kampf den Dämonen"-Abenteuer wurde von Benjamin Groß fortgeführt. Auch Maria Schmidt verließ kurz darauf die Spielleitung.
Rheon und Hugen, die beiden Druiden, welche gegen den Chaosmagier Oqulus ausgezogen waren, besiegten diesen schließlich in seiner Burg, so dass das Abenteuer "Kampf dem Chaos" am 30. November abgeschlossen werden konnte.
In Klouta tobte inzwischen der Befreiungskampf von der Herrschaft des verräterischen Traitos. Gewölbe unter dem Königshaus des Dorfes dienten als gefährlicher Kriegsschauplatz. Schlussendlich und mit zahlreichen Opfern auf beiden Seiten erlangten die Helden den hart erarbeiteten Sieg und brachten wieder Frieden in das Fischerdorf.
Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2005. Michaela Uhlig steigt aus beruflichen Gründen vorübergehend aus der Spielleitung aus, und auch Stephan Schulze legt am 21. April sein Amt nieder. Das Spiel Gratogel ist insgesamt an einem Tiefpunkt angelangt. Die Folgen der zahlreichen Abenteuer, welche viele Ausstiege auf Spielerseite mit sich brachten, die veraltete Homepage sowie weitgehende Organisationsmängel machen eine Grundsanierung des Spieles notwendig. So erhält das Spiel in den folgenden Wochen eine komplett neue Website sowie eine neue Methode der Spielerverwaltung. Man einigt sich auf eine stärkere Betonung des Dorflebens anstatt der Abenteuer.
Zur Verwirklichung des letzten Punktes zählt der Abschluss des "Kampf den Dämonen"-Abenteuers. Nachdem sich die Helden in den Tiefen Arjanos beweisen mussten, konnten sie ein uraltes Volk von Tierwesen, welche vorher fälschlicherweise für Dämonen gehalten wurden, aus ihrer Versklavung durch eine gefährliche Magiersekte befreien.
Am 26. Juni kehrte Michaela Uhlig als Co-Spielleiterin in die Führungsriege zurück.
Die Anlage unter dem Königshaus von Klouta, die seit dem Kampf gegen Traitos leer stand, sollte in den folgenden Monaten einer neuen Bestimmung zugeführt werden. Ein Rat von Druidenmeistern, welche die Zerstörung Arjanos überlebt hatten, beschloss, die Gewölbe als neues Druidenzentrum zu nutzen. Umfangreiche Sicherungs- und Umbauarbeiten begannen.
Der lang gehegte Wunsch, eine zweite Gratogel-Convention durchzuführen, ging vom 7. bis 9. Oktober in Erfüllung. In Hallstadt bei Bamberg trafen sich Benjamin Groß, Robert Fiedler, Wolfgang Jung sowie Christine Pechstein. Ergebnis des Treffens war ein komplett überarbeitetes Wirtschaftssystem, welches die Produktion und den Handel weitreichend verbesserte.
Kurz darauf, nämlich am 17. Oktober, brachen einige Helden von Klouta aus auf, um den bis dato völlig vergessenen und unzugänglichen Süden Gratogels neu zu erkunden. Das Abenteuer "Expeditionen im Südwind", konzipiert und geleitet von Benjamin Groß, sollte die Abenteuer in den folgenden Monaten über das Zentralgebirge bis nach Aballon führen.
Durch zahlreiche Neuerungen und Rückbesinnung auf zentrale Elemente wie das Dorfleben konnte sich Gratogel im Jahr 2005 wieder zu einer soliden Plattform für gutes Rollenspiel entwickeln.
Während das "Südwind-Abenteuer" im Jahr zuvor recht viele Spieler aus den Dörfern abgezogen hatte, stießen 2006 nach und nach neue Spieler hinzu, welche das Dorfleben maßgeblich bereicherten.
Michaela Uhlig beendete am 1. Februar aus Zeitgründen ihre Mitgliedschaft bei Gratogel, so dass Benjamin Groß, Robert Fiedler und Wolfgang Jung in den folgenden Monaten die Geschicke des Spiels lenkten.
Das nächste größere Event umfasste die Tage vom 4. bis 6. August, an denen sich die Spielleiter von Gratogel und Albion II wie im Vorjahr zu einem Treffen in Hallstadt bei Bamberg versammelten, was jedoch für Gratogel selbst keine nennenswerten Neuerungen mit sich brachte.
Am 13. Oktober erhielt die Spielleitung Verstärkung durch Danny Klaumünzner, welcher seine Aufgabe in der Reiseleitung und im Posten einer Co-Spielleitung fand. Nun konnten kleinere Ausfälle der Dorf-SLs sehr gut überbrückt werden.
Die Helden des Südwind-Abenteuers befanden sich unterdessen auf dem Weg durch das Gebirge, hinauf zum großen Plateau, welches sie schließlich am 15. November erreichten.
So begann das Jahr 2007 ohne nennenswerte Veränderungen. Nach einigen vorausgegangen Diskussionen im Forum startet am 9. Januar eine Chat-Reihe mit dem Abenteuer "Das Geheimnis der Insel". Es wurde eine große Bereicherung für die Gratogel-Community, so dass die Autorin, Melanie Voigt, bereits am 18. Januar offiziell als Chat-SL in die Spielleitung aufgenommen wurde.